In seinen bislang 38 Jahren hat der Gemeindesaal Mauren einige Veranstaltungen erlebt. Einen Tag vor Beginn des Umbaus haben sich sowohl die Pfadfinder als auch zahlreiche Besucher an der Kinderfasnacht «närrisch» von ihm verabschiedet.
Mindestens zweimal im Jahr, nämlich am Suppentag und an der Kinderfasnacht, sind die Pfadfinder im Gemeindesaal Mauren anzutreffen. Bei anderen Gelegenheiten, wie Unterhaltungsabenden und Apéros, hauchen sie ebenfalls Leben in das markante Gebäude. Am Fasnachtsmontag kamen die Pfadfinder zu der Ehre, die letzte Veranstaltung vor dem Umbau abzuhalten. «Wenn heute etwas kaputt geht, ist das nicht so tragisch. Sollte es jedoch mutwillig gewesen sein, stelle ich euch eine Rechnung aus», teilte Hauswart Tobias Keller vor der Veranstaltung mit. Da einen Tag später die Umbauarbeiten anfingen, nahm er es für einmal nicht so streng mit den Vorschriften. So durften sich die jungen Besucher mit einem Kunstwerk – zumindest temporär – auf den Wänden des Gemeindesaals verewigen. Auch bei den Aufräumarbeiten drückte Keller ein Auge zu.
Das stürmisch-nasse Wetter während des Umzugs sorgte dafür, dass viele Fasnächtler anschliessend Zuflucht im Gemeindesaal suchten. Dadurch war der Ansturm spürbar grösser als bei den vergangenen Durchführungen, auch weil die Besucher über das eigentliche Zielpublikum (Kinder und Eltern) hinausgingen. Trotzdem kam jedes Kind zu seinem gratis Wienerle mit Brot und einem Becher Sirup. Zusätzlich standen Kaffee, Kuchen, Bier und diverse Süssgetränke auf der Karte, wobei zum ersten Mal mit einer elektronischen Kasse abgerechnet wurde. Zur Freude der eingeteilten Pfadfinderin druckte diese die jeweiligen Bons nach dem Eintippen der Bestellung sofort aus.
Durchführung im nächsten Jahr ungewiss
Wie in den Vorjahren erwartete die Kinder ein abwechslungsreiches Programm. Vor allem die Hüpfburg und das Schminken waren beliebt. Ein Glücksrad, Büchsenwerfen sowie der Bastelstand rundeten das betreute Angebot ab. Ausserdem konnten sich die Besucher in der Freispielecke austoben. Auf der Bühne waren hingegen Architekten gefragt: Ob wohl jemand mithilfe der «Kapla»-Holzplättchen gleich den neuen Gemeindesaal gebaut hat? – Dann wäre die Kinderfasnacht 2020 gesichert gewesen. Aufgrund der Umbauarbeiten kann sie nächstes Jahr nämlich nicht im Gemeindesaal Mauren stattfinden. Eine Entscheidung haben die Pfadfinder bislang weder gefällt, noch mit der «Murer Narrawarr» diskutiert. Laut der Abteilungsleitung sei es jedoch vorstellbar, dass man sich bis 2021 «eine kreative Auszeit» vom buntem Trubel gönnt.
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