Am 11. Juli schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen, als die 2. Stufe der Abteilung Mauren-Schaanwald, bestehend aus neun Pfadfindern, vier Pfadfinderinnen und sieben Leitern, auf dem Lagerplatz hinter dem Pfadiheim Burghorn bei Wettingen (Aargau) ihr Sommerlager aufschlug. Bis zum Abendessen waren die Zelte und essenzielle Lagerbauten wie Küche, Fahnenmast, Sarasani sowie Toilette aufgestellt. Gegen Abend brach dann ein heftiger Regen herein, der in den folgenden Tagen immer wieder vorbeischaute. Allerdings durfte man sich durchaus glücklich schätzen. Während eine Pfadfindergruppe, die sich einige Kilometer südwestlich in Holziken aufhielt, wegen einer Überschwemmung ihr Lager abbrechen musste, liess sich nämlich in der grössten Gemeinde der Schweiz das vorgesehene Programm – abgesehen davon, das man nass wurde und der von den Wassermengen überlastete Zeltplatz bald ein Matschfeld war – mehr oder weniger problemlos durchziehen.
Doch auch abseits des schlechten Wetters bot das diesjährige Sommerlager einige Überraschungen. Dies lag vorwiegend daran, dass das Leiterteam darum bemüht war, das jahrelang einstudierte Konzept etwas aufzufrischen. Umrahmt wurde das Lager von einem inszenierten Mordfall, den die Teilnehmer bis zum letzten Abend selbstständig aufklären mussten. Denn ziemlich schnell stellte sich heraus, dass das komplette Leiterteam zum Kreis der Verdächtigen gehörte. Wenn eine Patrouille ihr tägliches Amt erledigt hatte, erhielt sie dafür entscheidende Hinweise, mit denen sie die vermeintlichen Täter beim nächsten Verhör am Lagerfeuer in die Zange nehmen konnten. Ausserdem mussten sie bei verschiedenen Programmpunkten wie dem Hike, dem Foto-Orientierungslauf durch Baden und einem Geländespiel verschiedene Aufgaben lösen, um stets auf der richtigen Spur zu bleiben und sich von den Halbwahrheiten des Täters und seiner Komplizin nicht in die Irre führen zu lassen.
Zur Vorbereitung auf den Hike wurden die dafür notwendigen Fähigkeiten anhand von Sonderabzeichen aufgefrischt. Dabei wurden die Teilnehmer per Zufall in die Angebote Erste Hilfe, Pioniertechnik und Kartenkunde eingeteilt. In diesen erhielten sie eine Übungseinheit, die auf die anschliessende Prüfung vorbereitete. Nach ihrer Rückkehr von der dreitägigen Wanderung belohnte sie das Wetter mit dem gewünschten Sommer, der sich immerhin bis zum Abbau des Lagers durchweg hielt. Aufgrund der hohen Temperaturen führte es neben einem Besuch der Umweltarena in Spreitenbach mehrmals ins Schwimmbad. Eine weitere Neuheit war der Geschlechtertag, bei dem die Kerle und Mädchen ein individuelles Programm durchführten. Etwas anders verlief auch die Taufe: Anstatt dass man die neuen Pfadis mitten in der Nacht weckte, zog man sie während einer Fackelwanderung zur Seite und schickte sie dann traditionell dem Seil entlang durch den dunklen Wald, in dem einige Leiter lauerten.
Auf das traditionelle Güggelefür folgte zur Abrundung des gelungenen Lagers der Bunte Abend. Nach dem Unterhaltungsprogramm der Leiter gelang es den fleissigen Ermittlern mit Deduktionsküsten, die an Sherlock Holmes erinnerten, den Fall zu lösen und die Täter knapp vor der Abreise noch der Gerechtigkeit zuzuführen.